Eckdaten:

Durchmesser:

50.724 km

Mittlere Entfernung zur Sonne:

2.872.400.000 km

Eine Masse von 1 kg wiegt auf Uranus:

1.060 g

Ein Uranus-Jahr dauert:

84 Jahre 4 Tage

Ein Uranus-Tag dauert:

17 Stunden 14 Minuten

Oberflächentemperatur:

-197 °C

Geschwindigkeit auf der Umlaufbahn:

6,81 km/s

Bahnneigung gegen die Ekliptik:

0,7699 °

Exzentrizität der Umlaufbahn:

0,0472

Gewicht:

14,5 Erdenmassen

Mittlere Dichte:

1.271 kg/m³

Fallbeschleunigung:

8,87 m/s²

Fluchtgeschwindigkeit:

21,3 km/s

Neigung der Rotationsachse:

97,7 °

Anzahl Monde:

27

Anzahl Ringe:

13

 

Im Unterschied zu den fünf Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn, die bereits seit dem Altertum bekannt waren, wurde der Uranus erst in der Neuzeit entdeckt. Wilhelm Herschel beschäftigte sich neben dem Bau von Spiegelteleskopen auch mit der Astronomie und entdeckte dabei 1781 den Planeten Uranus. Er benannte ihn zunächst zu Ehren von König Georg III. von England „Georgium Sidus“ also „Georgs Stern“. Später schlug der Jesuit und Astronom Maximilian Hell den Namen „Urania“ nach der Muse der Astronomie vor und in Frankreich wurde zur selben Zeit der Planet „Herschel“ genannt. Der Astronom Johann Elert Bode schlug schließlich vor den neuen Planeten nach dem griechischen Gott Ouranos, dem vergöttlichten Himmel, zu benennen. Es dauerte aber noch bis 1850, bis sich dieser Name in seiner lateinischen Form „Uranus“ durchgesetzt hatte.

1790 benannte der Chemiker Martin Heinrich Klapproth ein von ihm im Jahr zuvor neu entdecktes Element nach dem Planeten – Uran.

Der Uranus ist der drittgrößte Planet des Sonnensystems. Er gehört zu den Eisriesen, da er keine so große Atmosphäre wie Jupiter besitzt. Er ist doppelt so weit von der Sonne entfernt wie Saturn. Im Inneren ist der Planet aus mehreren Schichten aufgebaut. Den Kern besteht aus Gestein und ist etwa so groß wie die Erde. Dieser Kern ist umgeben von gefrorenem, teils auch flüssigem und von Gesteinsbrocken durchsetztem Wasser. Die Atmosphäre von Uranus besteht zu 83 % aus Wasserstoff, zu 15 % aus Helium und zu 2 % aus Methan, das ihm seine blaue Farbe gibt. Da der Planet sehr weit von der Sonne entfernt seine Bahnen zieht erhält er nicht viel Sonnenstrahlung. Damit ist auch das Wettergeschehen nicht so eindrucksvoll, wie auf anderen Gasplaneten.

Uranus bewegt sich auf einer sehr regelmäßigen Umlaufbahn in etwas mehr als 84 Jahren einmal um die Sonne.  Betrachtet man seine Rotationsachse, so fällt auf, dass diese mit 97° sehr stark geneigt ist. Damit rotiert der Uranus retrograd, als gegen die übliche Drehrichtung im Uhrzeigersinn und rollt dabei scheinbar auf seiner Umlaufbahn entlang. Dabei wendet er im Laufe seines Jahres zweimal seine Pole der Sonne zu. Auch die Ebene, in der seine Monde und Ringe rotieren ist gekippt. Es ist unklar, wie es zu dieser Orientierung kam. Nach Computersimulationen muss der Uranus von einem Protoplaneten von mindestens doppelter Erd-Größe getroffen worden sein, um derart weit zu kippen.

Nachdem 1986 die Sonde Voyager 2 am Uranus vorbeigeflogen war stand fest, dass der Uranus neben 27 Monden auch 13 Ringe besitzt. Im Gegensatz zu Saturn bestehen die Ringe des Uranus aus dünnen Bändern von Eis und Gestein, die auf Asteroiden zurückgehen, die von den Gezeitenkräften des Planeten zerrissen wurden. Die ersten beiden Mode, Titania und Oberon, wurden schon 1787 von Wilhelm Herschel entdeckt. William Lassel entdeckte 1851 die Monde Ariel und Umbriel und 1948 fand Gerrit Kuiper den Mond Miranda. Während des Vorbeiflugs von Voyager 2 wurden zehn weitere Monde entdeckt und zwischen 1997 und 2003 kamen durch Beobachtungen mit dem Hubble Weltraumteleskop noch zwölf weitere dazu.
Hielt man sich beim Namen des Uranus noch daran bei griechischen Göttern und Sagengestalten Anleihe zu nehmen, so wurden die Uranus-Monde allesamt nach Gestalten aus den Werken von William Shakespeare und Alexander Pope benannt.

Die 27 Monde des Uranus sind sehr unterschiedlich in ihren Eigenschaften. Ihre Durchmesser reichen von 1.500 km bis hin zu gerade einmal 160 km. Die Monde Miranda und Ariel sind dem Uranus am nächsten. Sie haben beide eine geologisch junge Oberfläche. Miranda gilt als der geologisch aktivste Mond im Sonnensystem. Er besteht zu 80 % aus Eis und seine Oberfläche scheint aus einer Reihe von gegeneinander treibenden Eisschollen zu bestehen. Auch Ariel verfügt über einen hohen Anteil an Eis, seine Oberfläche ist aber von weniger Kratern überzogen. Die drei Monde Umbriel, Titania und Oberon gelten als geologisch alt, da sie auf ihrer Oberfläche sehr viele Krater aufweisen, die nach ihrer Entstehung nicht mehr aufgefüllt wurden. Die übrigen Monde des Uranus sind nur zwischen 10 und 100 km groß. Etwa die Hälfte von ihnen kreist retrograd um den Planeten. Sie wurden wohl im Lauf der Zeit von der Schwerkraft des Uranus eingefangen.