
Sterne schauen
Sternbilder erfreuen sich heute noch großer Beliebtheit, weil sie einen einfachen Zugang für Einsteiger in die Astronomie bieten. Es dauert meist nur ein paar Nächte, bis man selbst beginnt Muster am Sternenhimmel zu erkennen. Ausgehend von leicht zu findenden Sternbildern, wie dem Großen Bären, Orion oder den Plejaden, kann man sich anhand von Sternkarten zu immer weiteren Sternbildern vortasten. Verbringt man die ganze Nacht damit die Sterne zu beobachten, so fällt einem schnell auf, dass sich alle Sterne um ein gedachtes Zentrum drehen. Dieser Himmels-Nordpol fällt heute fast genau mit dem Polarstern am Schwanzende des Kleinen Bären zusammen. Da die Rotationsachse der Erde etwas taumelt, bewegt sich der Himmels-Nordpol innerhalb von Jahrtausenden von einem Stern zum nächsten. Da sich die Sternbilder um die gesamte Erde herum erstrecken kann man von einem Ort aus nie alle sehen. Von Europa aus kann man im Laufe des Jahres etwa 48 Sternbilder sehen und acht zirkumpolare Sternbilder kann man auf der Nordhalbkugel das ganze Jahr über beobachten.
Hobby-Astronomie
Um helle Sternbilder wie den Löwen zu finden, genügt das bloße Auge. Einige Sternbilder, wie das Haar der Berenike – sind aus eher schwach leuchtenden Sternen zusammengesetzt. Ein Feldstecher kann hier gute Dienste leisten. In der Regel empfiehlt es sich mit bloßem Auge sichtbare Himmelskörper wie Kometen oder die Sternwolken und Dunkelnebel der Milchstraße abwechselnd mit und ohne Fernglas zu betrachten. Ein Fernglas mit starker Vergrößerung sollte zur Stabilisierung mit einem Stativ verwendet werden.
Hobby-Astronomen verwenden tragbare Teleskope, um Planeten, Sterne und Nebel beobachten zu können. Dabei muss nicht nur der Himmel mitspielen, sondern die Beobachtung auch im Vorhinein geplant werden. Will man Himmelsobjekte durch das Teleskop fotografieren, dann muss man sich während der Belichtungszeit auch um eine entsprechende Nachführung des Teleskops kümmern. Im Fachhandel werden dafür passende Stellmotoren angeboten.
Sternbilder Südhimmel:
Antlia |
(Ant.) |
Luftpumpe |
Apus |
(Aps.) |
Paradiesvogel |
Caelum |
(Cae.) |
Grabstichel |
Camelopardalis |
(Cam.) |
Giraffe |
Carina |
(Car.) |
Kiel des Schiffes |
Centaurus |
(Cen.) |
Mensch-Pferd-Mischwesen |
Chamaeleon |
(Cha.) |
Chamäleon |
Circinus |
(Cir.) |
Zirkel |
Corona Australis |
(CrA.) |
Südliche Krone |
Crux |
(Cru.) |
Kreuz des Südens |
Dorado |
(Dor.) |
Schwertfisch |
Fornax |
(For.) |
Ofen |
Grus |
(Gru.) |
Kranich |
Horologium |
(Hor.) |
Pendeluhr |
Hydrus |
(Hyi.) |
Kleine Wasserschlange |
Indus |
(Ind.) |
Indianer |
Mensa |
(Men.) |
Tafelberg |
Microscopium |
(Mic.) |
Mikroskop |
Musca |
(Mus.) |
Fliege |
Norma |
(Nor.) |
Winkelmaß |
Octans |
(Oct.) |
Oktant |
Pavo |
(Pav.) |
Pfau |
Phoenix |
(Phe.) |
Mythologischer Vogel |
Pictor |
(Pic.) |
Maler |
Piscis Austrinus |
(PsA.) |
Südlicher Fisch |
Puppis |
(Pup.) |
Achterdeck des Schiffes |
Pyxis |
(Pyx.) |
Kompas |
Reticulum |
(Ret.) |
Netz |
Sagitta |
(Sge.) |
Pfeil |
Sculptor |
(Sci.) |
Bildhauer |
Scutum |
(Sct.) |
Schild |
Sextans |
(Sex.) |
Sextant |
Telescopium |
(Tel.) |
Teleskop |
Triangulum Australe |
(TrA.) |
Südliches Dreieck |
Tucana |
(Tuc.) |
Tukan |
Vela |
(Vel.) |
Segel des Schiffes |
Volans |
(Vol.) |
Fliegender Fisch |
Modellbeschreibung:
Mit dem Planetenweg möchten wir Ihnen vor allem die Distanzen vermitteln, die sich zwischen den Himmelskörpern des Sonnensystems auftun. Im Modell unten sehen Sie die Sterne, die zusammen den Großen Wagen bilden. Auch bei Sternbildern spielen die Entfernungen eine große Rolle. Mehr noch aber unsere Blickrichtung. Blickt man von vorne hinein, erkennt man den großen Wagen gut. Blickt man von der Seite hinein erkennt man, wie dieses Sternbild aussieht, wenn man es nicht aus dem Blickwinkel der Erde betrachten würde. Auf der Strichplatte ist zudem zu sehen, wie weit die einzelnen Sterne in Lichtjahren von der Erde entfernt sind.
375 m bis zum Uranus
266 m bis zum Neptun
Entfernungen im Weltall
In der Astronomie geht es um unvorstellbare Entfernungen. Wer kann sich schon vorstellen, wie lang 1 Million Kilometer sind. Die größte Entfernung, die man in einer geraden Linie auf der Erde zurücklegen kann, sind 40.000 km und dafür muss man die Erde auf dem Äquator umrunden.
Um eine Million Kilometer zu schaffen, müsste man die Erde so 25-mal umrunden.
Bis zum Mond sind es nur 380.000 km, also nur 9 ein Halb Runden um den Äquator.
Bis zur Sonne sind es schon 150 Mio. Kilometer, also 3.750 Runden um den Äquator.
Anstatt in mehreren tausend Runden um den Äquator zu rechnen, bietet es sich an die Entfernung zwischen Erde und Sonne als Maßstab zu nehmen. In der Astronomie heißt diese Entfernung Astronomische Einheit oder AE abgekürzt. Der Planet Jupiter ist dann nicht mehr 628,5 Mio. Kilometer, sondern nur noch 4,2 AE entfernt. Der äußerste Planet des Sonnensystems Neptun ist 30 AE entfernt und die Voyager2 Sonde, das am weitesten gereiste vom Mensch gemachte Objekt, ist im Jahr 2023 gerade 133,25 AE entfernt. Die Oortsche Wolke - die letzte Grenze des Sonnensystems - reicht bis in eine Entfernung von 100.000 AE.
Damit nun die Zahlen nicht erneut zu groß werden kann man 100.000 AE auch mit etwa 1,6 Lichtjahren umschreiben. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die Licht innerhalb eines Jahres im Vakuum zurücklegt, also 9.460.730.472.580,8 km.
Wollen wir nun zum nächstgelegenen Stern reisen, dann müssen wir zu Proxima Centauri bereits 4,246 Lichtjahre (Lj.) zurücklegen. Der hellste Stern am Nachthimmel, Sirius, ist schon 8,583 Lj. entfernt. Der Polarstern ist 447,6 Lj. entfernt und das Zentrum unserer Galaxie, das Schwarze Loch Sagitarius A* ist sogar 26.673 Lj. entfernt. Die nächste Galaxie, die man mit freiem Auge sehen kann, ist die große Magellansche Wolke. Diese Sterneninsel ist bereits 165.000 Lichtjahre entfernt. Die helle Andromeda-Galaxie ist dann schon 2.500.000 Lj. entfernt.
Was ist auf den Sternkarten zu sehen?
Auf den Sternkarten des Nord- und Südhimmels sind Sterne verschiedener Größen eingezeichnet. Einige von ihnen sind mit Linien verbunden, weil sie zusammen Sternbilder bilden. Um die Sternbilder herum sind Himmelsareale mit strichlierten Linien abgegrenzt. Sie weisen die Himmelsregionen aus, die mit den Sternbildern assoziiert werden. Zwischen den Sternbildern sind noch viel mehr Sterne eingezeichnet, die meist klein sind und nur bei sehr guten Bedingungen mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Das große blaue Band, dass die Milchstraße repräsentiert, steht stellvertretende für eine Vielzahl von Sternen, die mit einfachen Instrumenten kaum auseinandergehalten werden können.
Die unterschiedliche Helligkeit und Oberflächentemperatur der Sterne werden auf der Karte durch ihre Größe und ihre Farbe dargestellt. Die Helligkeit wird in Magnituden auf einer logarithmischen Skala angegeben. Ein Stern 1. Größe ist ca. 2,5-mal heller als ein Stern 2. Größe. Die Oberflächentemperatur der Sterne wird von Rot über Gelb bis Blau immer heißer. Rote Zwergsterne haben eine Temperatur von 2.000 bis 5.000°C während blaue Riesensterne 10.000 und 50.000°C erreichen können.
Der Wichtigste Stern, unsere Sonne, ist genau so wie die Planeten des Sonnensystems nicht eingezeichnet. Sie bewegen sich dafür zu schnell über den Sternenhimmel. Stattdessen ist die Ekliptik eingezeichnet, eine Linie, die die Bahn der Sonne beschreibt, die aber eigentlich die Bahnebene zeigt auf der sich alle Planeten – auch die Erde – um die Sonne bewegen.
Neben Sternen sind noch weitere Himmelskörper eingezeichnet:
Nebel die aus Gas und Staub bestehen
Planetarische Nebel, die entstehen, wenn ein mittelgroßer Stern am Ende seines Lebens seine äußeren Schichten von sich wegschleudert.
Super Nova Überreste, kugelförmige Gasnebel, die bei der Explosion eines Sterns entstanden sind.
Offene Sternhaufen, mit wenigen tausend nahe beieinander befindlichen Sternen.
Kugelsternhaufen, mit bis zu 100.000 schon sehr alten Sternen, die eng zusammenstehen.
Galaxien, weit entfernten Sterneninseln, die aus mehreren 100 Millionen Sternen bestehen und oft nur als verschmierte Lichtpunkte aufgenommen werden können.