
Anfänge der Astronomie
Sternbilder entstehen vor dem menschlichen Auge, weil wir in allem, was wir sehen Muster zu erkennen versuchen. Aus allen Kulturen sind daher Sternbilder in der einen oder anderen Form überliefert. Bis ins 16. Jahrhundert waren in Europa vor allem 48 Sternbilder bekannt. Diese stammen aus dem gesammelten Wissen der Antike, zusammengetragen von den Assyrer, Babylonier und Griechen. Mit den Entdeckungsfahrten im 17. und 18. Jahrhundert kamen weitere 51 hinzu. Erst 1928 wurde von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) der Himmel in 88 Flächen, benannt nach Sternbildern, aufgeteilt. Diese Flächen dienen dazu Sterne und Himmelskörper zu benennen und sie so am Himmel schneller auffinden zu können. Das der Sonne am nächsten gelegene Sternsystem Alpha Centauri ist demnach der erste benannte Stern (1. Buchstabe „alpha“ im griechischen Alphabeth) im Sternbild Centaurus (Mensch-Pferd-Mischwesen aus der griechischen Mythologie). Diese Regeln zur Namensgebung sollten Ordnung in den immer länger werdenden Sternenkatalogen schaffen.
Heute vergrößert sich die Anzahl der katalogisierten Sterne mit jedem Großteleskop. Moderne Sternenkataloge sind Datenbanken in denen Sterne mit langen Katalognummern und ihren Koordinaten und weiteren Eigenschaften, wie Farbe, scheinbare Helligkeit und Rotverschiebung verzeichnet sind. Sternbilder spielen heute eine wichtige Rolle, wenn man sich am Sternenhimmel schnell zurechtfinden will.
Die Tierkreiszeichen
Zwölft Sternbilder hatten im Laufe der Zeit eine besondere Funktion. Die Tierkreiszeichen – Wassermann, Widder, Krebs, Steinbock, Zwillinge, Löwe, Waage, Fische, Schütze, Skorpion Stier und Jungfrau – befinden sich nahe der Ekliptik, dem gedachten Kreis am Himmel entlang dessen sich auch die Planeten scheinbar bewegen. Da die Sonne im Laufe des Jahres ebenfalls scheinbar entlang dieser Linie in diesen Sternbildern aufgeht, konnte so eine Verbindung zwischen dem Sonnenkalender und den 12 Zyklen des Mondkalenders hergestellt werden. Zusammen mit den Positionen der Planeten vor den Tierkreiszeichen und den Begegnungen der Planeten untereinander – Konjunktionen – entstand die Grundlage für die Astrologie.
Die Astrologie beschäftigt sich mit dem Schicksal der Menschen unter dem Einfluss der Planeten und deren Beziehungen untereinander während sich die Astronomie als Wissenschaft mit den Himmelskörpern, deren Bewegungen und deren Entwicklungen beschäftigt.
Die Geschichte der Astrologie beginnt in Mesopotamien, dem Zweistromland, im Jahr 1250 v. Chr. Es gibt eine Regenzeit und eine Trockenzeit, und auch die Windrichtung lässt sich abhängig von der Jahreszeit vorbestimmen. Da gleichzeitig je nach Jahreszeit bestimmte Sternbilder am Nachthimmel sichtbaren sind, glaubten die Menschen an einen Zusammenhang. Im fünften bis vierten Jahrhundert vor Christus entwickelten die Griechen und Ägypter die Astrologie entscheidend weiter. Mathematik und Philosophie flossen ein. Hier entstand in Grundzügen das Horoskop, wie man es heute kennt: Nach der Blütezeit im antiken Griechenland erleben die Astrologie und mit ihr das Horoskop im Lauf der Jahrhunderte eine wechselhafte Geschichte. Zwar suchen die Menschen Rat in den Sternen, doch vielfach wird es auch für Aberglauben gehalten. Fortschritte in der Astronomie und die Entdeckungen von Kopernikus zu Beginn des 16. Jahrhunderts nehmen schließlich der Astrologie die Glaubwürdigkeit: Auf einmal dreht sich die Sonne nicht mehr um die Erde und der Mensch ist nicht mehr der Mittelpunkt des Universums.
Doch das Horoskop kehrt noch einmal zurück. Dafür sorgt der Psychologe Carl Gustav Jung im 20. Jahrhundert. Er nimmt esoterische und spirituelle Ansätze in seine Psychoanalyse auf und macht aus dem Sternenhimmel einen Spiegel der menschlichen Seele.
Tierkreiszeichen:
Aquarius |
(Aqr.) |
Wassermann |
Aries |
(Ari.) |
Widder |
Cancer |
(Cnc.) |
Krebs |
Capricornus |
(Cap.) |
Steinbock |
Gemini |
(Gem.) |
Zwillinge |
Leo |
(Leo.) |
Löwe |
Libra |
(Lib.) |
Waage |
Pisces |
(Psc.) |
Fische |
Sagittarius |
(Sgr.) |
Schütze |
Scorpius |
(Sco.) |
Skorpion |
Taurus |
(Tau.) |
Stier |
Virgo |
(Vir.) |
Jungfrau |
Die Wissenschaft der Astronomie
Die Geschichte der Astronomie umfasst die Entwicklung der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Gestirnen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Die Astronomie (Sternkunde) entstand schon in der Steinzeit aus der Einheit von Sonnen- und Sternbeobachtung und kultischer Verehrung der Gestirne. Der Grieche Hipparchos wird als Vater der wissenschaftlichen Astronomie angesehen und gilt, zusammen mit Ptolemäus (von Alexandria) und Aristarchos von Samos, als einer der größten Astronomen der Antike. Neben der Sonne, dem Mond und den sechs Planeten – Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn – erkannte man, dass die Sterne am Himmel stillstehen. Jahrhunderte lang glaubte man, dass die Sterne an einer Kristallsphäre befestigt seien, die die Erde umgibt. Selbst die Beobachtungen und Vermessungen der Sternpositionen von Tycho Brahe von 1580 brachten keine neuen Erkenntnisse. Erst 1718, als auch Fernrohre längst in Gebrauch waren, entdeckte der Astronom Edmond Halley, dass sich auch Sterne bewegen. Er bereitete damit einer Vielzahl weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse den Weg. Heute wissen wir, dass alle Himmelskörper in Bewegung sind. Nach dem Schwerkraftgesetz von Isaak Newton übt jeder massereiche Körper eine Anziehungskraft – Schwerkraft – auf andere massereiche Körper aus, die aber mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt. Durch diese Einflüsse wird jeder Himmelskörper von anderen Himmelskörpern angezogen und beschleunigt, solange er nicht mit einem anderen Himmelskörper zusammenstößt.
Sternbilder des Nordhimmels:
Andromeda |
(And.) |
Prinzessin in Ketten |
Aquila |
(Aqi.) |
Adler |
Ara |
(Ara.) |
Altar |
Auriga |
(Aur.) |
Fuhrmann |
Boötes |
(Boo.) |
Ochsentreiber / Bärenhüter |
Canes Venatici |
(CVn.) |
Jagdhunde |
Canis Major |
(CMa.) |
Großer Hund |
Canis Minor |
(CMi.) |
Kleiner Hund |
Cassiopeia |
(Cas.) |
Königin Cassiopeia |
Cepheus |
(Cep.) |
König Cepheus |
Cetus |
(Cet.) |
Walfisch |
Columba |
(Col.) |
Taube |
Coma Berenices |
(Com.) |
Haar der Berenike |
Corona Borealis |
(CrB.) |
Nördliche Krone |
Corvus |
(Crv.) |
Rabe |
Crater |
(Crt.) |
Becher |
Cygnus |
(Cyg.) |
Schwan |
Delphinus |
(Del.) |
Delphin |
Draco |
(Dra.) |
Drache |
Equuleus |
(Equ.) |
Fohlen / Füllen |
Eridanus |
(Eri.) |
Fluss Eridanus |
Hercules |
(Her.) |
Herkules |
Hydra |
(Hya.) |
Wasserschlange |
Lacerta |
(Lac.) |
Eidechse |
Leo Minor |
(LMi.) |
Kleiner Löwe |
Lepus |
(Lep.) |
Hase |
Lupus |
(Lup.) |
Wolf |
Lynx |
(Lyn.) |
Luchs |
Lyra |
(Lyr.) |
Leier |
Monoceros |
(Mon.) |
Einhorn |
Ophiuchus |
(Oph.) |
Schlangenträger |
Orion |
(Ori.) |
Himmlischer Jäger |
Pegasus |
(Peg.) |
Flügelpferd |
Perseus |
(Per.) |
Held Perseus |
Serpens |
(Ser.) |
Schlange |
Triangulum |
(Tri.) |
Nördliches Dreieck |
Ursa Major |
(UMa.) |
Großer Bär |
Ursa Minor |
(UMi.) |
Kleiner Bär |
Vulpecula |
(Vul.) |
Füchslein |
Modellbeschreibung:
Mit dem Planetenweg möchten wir Ihnen vor allem die Distanzen vermitteln, die sich zwischen den Himmelskörpern des Sonnensystems auftun. Im Modell unten sehen Sie die Sterne, die zusammen den Großen Wagen bilden. Auch bei Sternbildern spielen die Entfernungen eine große Rolle. Mehr noch aber unsere Blickrichtung. Blickt man von vorne hinein, erkennt man den großen Wagen gut. Blickt man von der Seite hinein erkennt man, wie dieses Sternbild aussieht, wenn man es nicht aus dem Blickwinkel der Erde betrachten würde. Auf der Strichplatte ist zudem zu sehen, wie weit die einzelnen Sterne in Lichtjahren von der Erde entfernt sind.
375 m bis zum Uranus
266 m bis zum Neptun