Weitere Eckdaten:
Durchmesser: |
114.632 km |
Mittlerer Abstand zur Sonne: |
1.434.000.000 km |
Eine Masse von 1 kg wiegt auf Saturn: |
1.130 g |
Ein Saturn Jahr dauert: |
29 Jahre, 166 Tage |
Ein Saturn Tag dauert: |
10 Stunden 47 Minuten |
Oberflächentemperatur: |
-140 °C |
Geschwindigkeit auf der Umlaufbahn: |
9,69 km/s |
Bahnneigung gegen die Ekliptik: |
2,4845 ° |
Exzentrizität der Umlaufbahn: |
0,0542 |
Mittlere Dichte: |
0,687 kg/m³ |
Fallbeschleunigung: |
10,44 m/s² |
Fluchtgeschwindigkeit: |
35,5 km/s |
Neigung der Rotationsachse: |
26,73 ° |
Anzahl Monde: |
83 |
Anzahl Ringe: |
7 |
Saturn ist der zweite große Gasplanet in unserem Sonnensystem. Er hat von allen Planeten den höchsten Wiedererkennungswert, weil er von einem ausgedehnten Ringsystem umgeben ist.
Der Planet Saturn wurde schon 700 vor Christus von den Astronomen der Assyrer erwähnt. Die Römer benannten ihn Jahrhunderte später nach ihrem Gott des Ackerbaus. Der Saturn kann mit freiem Auge beobachtet werden. Seine auffälligen Ringe können mit einem einfachen Fernrohr oder einem Feldstecher gesehen werden.
Das Innere des Saturn ist in mehrere Schichten aufgeteilt und in seinem Zentrum befindet sich ein Kern aus Gestein. Seine Gashülle besteht aus 93 % Wasserstoff, 6 % Helium und 1 % weiterer Gase. Ähnlich dem Jupiter besitzt Saturn auch keine feste Oberfläche, sondern seine Gashülle aus Wasserstoff wird zum Kern hin immer dichter, sodass der Wasserstoff vom gasförmigen in den flüssigen Zustand und kurz vor dem Kern sogar in metallischen Wasserstoff übergeht. Die Konvektion – das Umfließen von metallischem Wasserstoff um den Kern - erzeugt das Magnetfeld von Saturn. Es ist nicht so groß wie das von Jupiter und erinnert wegen seiner Ausrichtung entlang der Rotationsachse des Planeten an das Magnetfeld der Erde.
Die Atmosphäre des Saturn besteht zum Großteil aus Wasserstoff. Die Wolken des Planeten bestehen aus Methan, Ethan und Ammoniak. Die wenigen Wolken, die zu sehen sind haben meist eine weißliche Farbe. Anders als beim Jupiter sind auf Saturn keine jahrhundertealten Stürme zu sehen. Größere Wirbelstürme treten im Abstand von 30 Jahren auf. Winde auf dem Saturn erreichen Geschwindigkeiten von 1.800 km/h. Auf der Erde bewegen sich die höchsten Windgeschwindigkeiten zwischen 500 und 600 km/h und treten in der oberen Atmosphäre auf.
Im Gegensatz zu Jupiter ist der Saturn für seine Größe sehr leicht. Er bringt zwar 95 Erdenmassen auf die Waage, gerechnet auf sein Volumen hat er aber eine geringere Dichte als Wasser. Gäbe es einen Ozean groß genug für Saturn, dann könnte er darin schwimmen.
1610 sah Galileo Galilei zum ersten Mal die Ringe des Saturn, er konnte sie aber noch nicht richtig interpretieren. Erst Christiaan Huygens gelang dies 1655 mit einem besseren Teleskop. 1859 berechnete James Clerk Maxwell, dass die Ringe unmöglich fest sein können, sondern aus vielen tausenden Partikeln bestehen müssen.
Die Ringe des Saturn bestehen aus Eis- und Gesteinsbrocken, die von der Größe eines Sandkorns bis zur Größe eines Kleinwagens reichen. Die gut sichtbaren Ringe A, B, C, D und F erreichen zusammen mit den Ringen G und E eine Breite von 393.000 km, was etwas mehr ist als die Distanz zwischen Erde und Mond. Die Ringe werden von sogenannten Teilungen unterteilt. Das sind Lücken zwischen den Ringen, in denen kaum Material vorhanden ist. Viele der 83 bekannten Monde des Saturn bewegen sich in diesen Teilungen und halten sie frei. Sie werden als Schäferhund-Monde bezeichnet, da sie durch ihre Anziehungskraft kleinere Brocken entweder in eine höhere oder in eine niedrigere Umlaufbahn drängen. Man weiß bis heute nicht, wodurch genau die Ringe des Saturns entstanden sind. Zudem ist noch unklar ob die Ringe bleiben werden oder eines Tages in den Saturn hineinstürzen werden.
Um den Saturn wurden bisher 83 Monde entdeckt. Große Monde wie Mimas, Enceladus, Tethys, Dione, Rhea, Hyperion, Iapetus und Titan sind schon länger bekannt. Die meisten wurden aber erst im 20. Jahrhundert mit großen Teleskopen und Raumsonden entdeckt. Besonders interessant ist der Saturnmond Titan. Er ist mit einem Durchmesser von 5.150 km der zweitgrößte Mond im Sonnensystem und größer als der Erdmond. Er besitzt einen Gesteinskern und einen Mantel aus Wassereis. Das Besondere an Titan ist, dass er eine dichte Atmosphäre besitzt, in der ein nur geringfügig höherer Druck als auf der Erde herrscht. Sie besteht zu 98 % aus Stickstoff und zu 2 % aus weiteren Gasen, darunter ein hoher Anteil Methan. Auf dem Titan herrschen Temperaturen um die -179 °C. Auf der Oberfläche gibt es dank des atmosphärischen Drucks Flüsse, Seen und Regen, welche aus flüssigem Methan bestehen, Wasser existiert auf dem Titan nur in Form von Eis. Dieses verhält sich dort so wie Gestein auf der Erde. Im Jahr 2040 will die NASA eine Raumsonde zum Titan schicken, die dann ein autonomes U-Boot zur Erforschung dieser Seen absetzen soll.