Eckdaten:
Durchmesser: |
2.376 km |
Mittlere Entfernung zur Sonne: |
5.906.400.000 km |
Eine Masse von 1 kg wiegt auf Pluto: |
133 g |
Ein Pluto-Jahr dauert: |
247 Jahre 343 Tage |
Ein Pluto-Tag dauert: |
6 Tage 9 Stunden |
Oberflächentemperatur: |
-240 °C |
Geschwindigkeit auf der Umlaufbahn: |
4,67 km/s |
Bahnneigung gegen die Ekliptik: |
17,1418° |
Exzentrizität der Umlaufbahn: |
0,2488 |
Gewicht: |
0,045 Erdenmassen |
Mittlere Dichte: |
1,854 kg/m³ |
Fallbeschleunigung: |
0,62 m/s² |
Fluchtgeschwindigkeit: |
1,21 km/s |
Neigung der Rotationsachse: |
122,53 ° |
Anzahl Monde: |
5 |
Anzahl Ringe: |
0 |
Pluto wurde 1930 vom amerikanischen Astronomen Clyde Tombaugh entdeckt. Pluto war eine Zufallsentdeckung, die aber nicht sofort als solche erkannt wurde. Nachdem Abweichungen in der Umlaufbahn von Uranus 1846 zur Entdeckung von Neptun geführt hatten, wurden auch danach Abweichungen festgestellt, die sich nicht so einfach erklären ließen. Schnell kam der Verdacht auf, dass sich auch diese Abweichungen von der Umlaufbahn mit der Anziehungskraft eines weiteren Himmelskörpers erklären lassen könnte, also begann die Suche von neuem. Clyde Tombaugh arbeitete 1930 im Lowell Observatory in den USA und beteiligte sich an der Suche nach diesem neuen Planeten. Dabei fertigte er Fotographien auf Glasplatten an, die die Region zeigten, in der sich nach den Berechnungen der neue Planet befinden müsste. Am 18. Februar 1930 entdeckte er auf zwei Glasplatten, die im Abstand von einer Woche belichtet worden waren, dass sich einer der Lichtpunkte weiterbewegt hatte. Pluto war entdeckt! Es stellte sich aber bald heraus, dass Pluto viel zu klein war, um den gesuchten Effekt auf den Uranus auszuüben. Später kam man zu dem Schluss, dass eine ungleiche Masseverteilung im Neptun für die Bahnabweichungen von Uranus verantwortlich war, was Pluto zu einer Zufallsentdeckung machte.
Dem Namensschema für Planeten folgend wurde Pluto nach dem römischen Gott der Unterwelt benannt. Pluto besteht auf Grundlage seiner Dichte vermutlich aus 70 % Gestein und 30 % Wassereis. Dazu kommt an der Oberfläche noch eine Schicht aus gefrorenem Stickstoff mit Spuren von Methan und Kohlendioxid. Auf seiner Oberfläche herrschen Temperaturen von – 230 °C. Pluto besitzt auch eine dünne Atmosphäre, die dadurch entsteht, dass kleine Mengen Stickstoff gasförmig werden, wenn er der Sonne etwas näher kommt. Die meisten Planeten weisen eine annähernd kreisförmige Umlaufbahn auf, aber Pluto hat eine relativ exzentrische Bahn, die zudem 17° gegen die Ekliptik geneigt ist. Außerdem überschneidet sich seine Bahn zeitweise mit der des Neptuns. Sein Jahr ist so lang, dass seit seiner Entdeckung noch kein vollständiges Pluto-Jahr vergangen ist.
Pluto wird von fünf Monden umkreist. Besonders auffällig ist Charon. Er wurde nach dem mythologischen Fährmann benannt, der die Toten in die Unterwelt bringt. Er ist halb so groß wie Pluto. Beide Himmelskörper umkreisen ein gemeinsames Schwerezentrum, das zwischen ihnen, aber näher an Pluto liegt.
Pluto wurde als Einziger bei den Voyager-Missionen nicht besucht. Seit 1989 Voyager 2 am Neptun vorbeigeflogen war, wurde eine eigene Mission geplant, die Pluto erforschen sollte. Nach langer Vorbereitung konnte die Sonde New Horizons im Jahr 2006 gestartet werden. Es dauerte aber noch bis zum Juli 2015, bis sie Pluto und seine Monde erreichte. Sie flog mit einer Geschwindigkeit von 14,5 km/s an ihm vorbei und sammelte so viele Daten wie möglich. Aufgrund der geringen Datenübertragungsrate in dieser Entfernung zur Erde dauerte es 15 Monate, bis alle Ergebnisse eingetroffen waren. Neben vielen Forschungsinstrumenten transportierte die Sonde auch 30 g der Asche von Clyde Tombaugh, der Pluto 85 Jahre zuvor entdeckt hatte. Da die Sonde nicht abbremsen kann, fliegt sie nun immer weiter bis auch sie etwa im Jahr 2043 den Einflussbereich der Sonne verlassen wird.
Noch am Beginn des 21. Jahrhunderts hatte sich niemand ernsthaft mit der Frage beschäftigt, was ein Planet genau ist. Bis dahin galt: Ein Planet ist ein großer Körper, der die Sonne umkreist. Neben den neun Planeten gab es noch Asteroiden zwischen Mars und Jupiter und weit draußen in der Oortschen Wolke. Pluto passte nur schwer in diese Definition, da er sehr klein war und sich auf einer sehr ungewöhnlichen Umlaufbahn befand. Die Entdeckung ähnlicher Himmelskörper, wie Eris, Haumea und Makemake führte dazu, dass die Internationale Astronomische Union (IAU) 2006 eine Entscheidung traf und neue Definitionen einführte.
Ein Planet ist so groß und schwer, dass er sich selbst zu einer Kugel formt, und er hat auf seiner Umlaufbahn um die Sonne alle konkurrierenden Körper aufgenommen oder entfernt.
Ein Zwergplanet ist so groß und schwer, dass er sich selbst zu einer Kugel formt, aber auf seiner Umlaufbahn nicht alle konkurrierenden Körper aufnehmen oder entfernen konnte.
Kleinkörper im Sonnensystem (Asteroiden und Kometen) werden nun so definiert, dass sie auf ihrer Bahn nicht allein sind und dass sie nicht schwer genug sind, um sich in eine Kugel zu formen.
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Kugelform |
Freie Umlaufbahn |
Kernfusion |
Stern |
ja |
ja |
ja |
Planet |
ja |
ja |
nein |
Zwergplanet |
ja |
nein |
nein |
Kleinkörper |
nein |
nein |
nein |