Durchmesser:

4.879 km

Mittlere Entfernung zur Sonne:

57.909.000 km

Die Masse von 1 kg wiegt auf Merkur:

344 g

Ein Merkur-Jahr dauert:

88 Tage

Ein Merkur-Tag dauert:

58 Tage 15 Stunden

Oberflächentemperatur:

- 180°C bis 430°C

Geschwindigkeit auf der Umlaufbahn:

47,7 km/s

Bahnneigung gegen die Ekliptik:

7,0049°

Exzentrizität der Umlaufbahn:

0,2056

Gewicht:

0,055 Erdenmassen

Mittlere Dichte:

5.427 kg/m³

Fallbeschleunigung:

3,7 m/s²

Fluchtgeschwindigkeit:

4,3 km/s

Neigung der Rotationsachse:

0,034 °

Anzahl Monde:

0

Anzahl Ringe:

0

 

Der Merkur ist der kleinste Planet im Sonnensystem und kreist von allen Planeten am nächsten um die Sonne. Er kann mit bloßem Auge beobachtet werden, da er aber so nahe um die Sonne kreist wird er am Tag oft von ihr überstrahlt. Kurz vor Sonnenuntergang oder knapp vor Sonnenaufgang kann man ihn direkt über dem Horizont ausmachen.

Merkur ist so klein, dass manche Monde von Gasplaneten im Sonnensystem größer sind. Er gehört zur Gruppe der Gesteinsplaneten und weist neben der Erde die höchste mittlere Dichte auf. Merkur besitzt einen flüssigen Kern, der wahrscheinlich zu einem großen Teil aus Eisen besteht. Dieser Kern nimmt etwa 70 % des Durchmessers des Planeten ein. Man geht davon aus, dass der Planet bei einer Kollision während seiner Entstehung einen Großteil seines Gesteinsmantels verloren hat. Der Gesteinsmantel um den Kern ist 600 km stark. Merkur zeigt heute keine sichtbare tektonische Aktivität mehr. Wegen seines geringen Volumens kühlt er immer weiter aus und seine Kruste hat sich in den letzten 500 Millionen Jahren zusammengezogen. Die Kruste des Planeten ähnelt mit ihren vielen sich überlagernden Einschlagkratern, der Oberfläche des Mondes.

Merkur besitzt keine signifikante Atmosphäre. Spuren von Gasen wie Wasserstoff, Helium, Sauerstoff, aber auch Kalzium, Kalium, Natrium und sogar Wasserdampf sind vorhanden. Diese Stoffe stammen zum Teil von der Oberfläche des Merkur, aber auch von der Sonne. Die Einwirkung des Sonnenwindes hat nicht nur Helium auf den Planeten gebracht, sondern auch zu der dunklen Farbe der Oberfläche beigetragen. Neuere Forschungen zeigen, dass ähnlich wie auf dem Mond auch auf Merkur Eis in Kratern vorkommen könnte. Diese Krater liegen meist an den Polen, wo nie ein Sonnenstrahl hineinfällt. Auf Merkur gibt es keine Jahreszeiten im irdischen Sinn. Die Rotationsachse des Planeten steht fast senkrecht, wodurch sich die Sonneneinstrahlung im Laufe seines Jahres kaum ändert. Wesentlich größeren Einfluss hat die Exzentrizität seiner Umlaufbahn, die dazu führt, dass sich mit der Änderung der Entfernung zur Sonne auch die Einstrahlungsmenge ändert. Auf der Erde ist dieser Effekt dagegen gering.

Merkur besitzt ein Magnetfeld, das aber nur ein Prozent der Stärke des Erdmagnetfeldes erreicht. Es ist nicht bekannt, ob das Magnetfeld durch Ströme heißen Magmas innerhalb des noch immer flüssigen Eisenkerns entsteht oder ob das Gestein des Planeten von einem früheren Magnetfeld immer noch magnetisiert ist. Auch nach der neuen Definition gilt Merkur immer noch als Planet, obwohl er so klein ist. Im Gegensatz zur nächsten Klasse - den Zwergplaneten - muss sich Merkur seine Umlaufbahn mit keinem anderen Himmelskörper von erheblicher Masse teilen.

Merkur befindet sich immer in Sonnennähe. Will man ihn beobachten, so gelingt das meist nach Sonnenuntergang. Er ist häufig in Horizontnähe zu finden und sieht aus wie ein heller Stern, der im Laufe weniger Nächte schnell auf- und wieder absteigt. Um zum Merkur zu gelangen muss eine Raumsonde fast genauso stark abbremsen, wie sie zum Jupiter beschleunigen müsste. Viele Sonden besuchen den Merkur nur für kurze Zeit, weil es in Sonnennähe sehr heiß ist und weil sie sich dort auf ihrem Weg ins äußere Sonnensystem durch einen Vorbeiflug Schwung holen. Bisher wurde der Merkur noch von keinem bemannten Raumfahrzeug angeflogen.

Im 3. Jahrtausend vor Christus beschrieben die Astronomen der Sumerer in Mesopotamien den Planeten Merkur, den sie damals Ubi-idim-gud-ud nannten. Bis zum 6. Jahrhundert vor Christus wurden für den Planeten Merkur zwei Namen verwendet. Am Abendhimmel hieß er "Hermes" nach dem griechischen Götterboten und am Morgenhimmel hieß er "Apollon" nach dem griechischen Gott des Lichtes und der Künste. Der Name "Merkur" geht auf den römischen Götterboten Merkur zurück. Er war auch der Gott des Handels und der Diebe. Die Schnelligkeit des Gottes meinten die Menschen der Antike im schnellen Auf- und Untergang des Planeten wiederzuerkennen.

1610 beobachtete der italienische Astronom Galileo Galilei den Merkur erstmals durch ein Teleskop

1644 entdeckte Johannes Hevelius die Merkurphasen

1915 sagte Albert Einstein mithilfe der Relativitätstheorie die korrekte Merkurbahn genauer voraus, als es zuvor möglich war.

1984 fotografierte die Nasa-Sonde Mariner 10 bei drei Vorbeiflügen knapp die Hälfte der Merkuroberfläche.

Die europäisch-japanische Raumsonde BepiColombo ist gerade unterwegs zum Merkur. 2025 wird sie in eine Umlaufbahn einschwenken und zwei Forschungssatelliten aussetzen.